Das Sportland Thüringen hat 2024 viel zu feiern, sagt Thomas Zirkel (Hauptgeschäftsführer des LSB Thüringen)

Kaum wurde an Silvester das neue Jahr eingeläutet, sorgten wenige Tage später über 50.000 Zuschauende trotz widriger Wetterbedingungen für ausgelassene Stimmung beim Biathlon-Weltcup in Oberhof. Jenes Oberhof ist derzeit nahezu wöchentlich Gastgeber nationaler und internationaler Wintersport-Events. Am Wochenende gastieren erstmals seit zehn Jahren wieder die besten Skilangläufer*innen zum Weltcup, ehe Ende Januar rund 900 Special-Olympics-Athlet*innen aus ganz Deutschland zu ihren nationalen Winterspielen neben Erfurt und Weimar insbesondere in Oberhof zusammenkommen. Gleich zwei Rennrodel-Weltcups und das Continentalcup-Skispringen in Brotterode im Februar beenden die Thüringer Wintersport-Saison.

Langweilig wird es auch danach nicht. Ein sportlicher Höhepunkt jagt 2024 den nächsten im Freistaat. Die Tischtennis-Finals in Erfurt im Juni, der Deutsche Wandertag im September in Heiligenstadt und das nach über zehn Jahren reaktivierte Nordthüringer Leichtathletik-Meeting am 17. August auf dem sanierten Göldner in Sondershausen sind nur einige tolle Events, auf die wir uns in den kommenden Monaten freuen können. Hinzu kommen die Olympischen Sommerspiele in Paris und die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land, die sogar das DFB-Team und die englische Nationalmannschaft mit zahlreichen Top-Spielern nach Thüringen (Blankenhain) zieht.

Das Sportland Thüringen scheint nach herausfordernden Jahren aktuell im Aufschwung. Dies unterstreicht auch die aktuelle Bestandserhebung. Nachdem rund ein Drittel der knapp 3.300 Vereine ihre jährlichen Mitgliederdaten an den Landessportbund bereits gemeldet haben, lässt sich ein deutliches Mitgliederplus ableiten, das optimistisch stimmt. Der Dank hierfür gebührt allen im Sport haupt- und ehrenamtlich Tätigen, die Anstrengungen der Vereine haben sich offenbar gelohnt.

Selbiges gilt für die Verhandlungen um den Landeshaushalt 2024. Wir sind froh, dass dieser – für den Thüringer Sport – gute Haushalt noch im alten Jahr verabschiedet wurde. Gleichwohl der erneut späte Zeitpunkt kurz vor Weihnachten große Unsicherheiten und Herausforderungen weckte. Mit dem Wissen um Herausforderungen, aber auch dem nötigen Optimismus, gehen wir das Superwahljahr 2024 mit Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen an. Es bietet dem Thüringer Sport die Chance, gegenüber der Politik wichtige Themen wie Ehrenamtsförderung, Sportstättenkapazitäten und die strategische Ausrichtung für die Zukunft zu platzieren.

Zudem treten wir insbesondere vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen für unser Demokratieverständnis und unsere Werte wie Respekt, Beteiligung unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht und Alter sowie ein solidarisches Miteinander ein. Jene Werte fordern wir auch von den Fraktionen – ohne dabei die parteipolitische Neutralität verletzen zu wollen. Hoffen wir auf eine gute Wahlbeteiligung und eine stabile politische Basis für Thüringen – damit wir auch 2025 und darüber hinaus weiterhin Grund zum Feiern haben.

Thomas Zirkel
Hauptgeschäftsführer Landessportbund Thüringen e.V.

Foto: Karina Heßland-Wissel, Biathlon-Weltcup in Oberhof